Köln: Kämpferische Stimmung auf dem Aktionstag der IG Metall

Am vergangenen Samstag demonstrierten Zehntausende Gewerkschafter:innen der IG Metall bundesweit für Arbeitsplatzsicherheit und gute Arbeitsbedingungen. Ein Bericht von Svu Köln

Am Samstag, den 15. März fanden sich 23.000 Metallerinnen und Metaller aus ganz NRW zum Aktionstag der IG Metall in Köln ein. Bundesweit waren in mehreren Städten etwa 67.000 auf den Kundgebungen: 25.000 in Stuttgart, 9.000 in Hannover, 6.000 in Leipzig und 12.000 in Frankfurt, wo sich öD-Beschäftigte beteiligten anschlussen (Bildergalerie am Ende).

Im IG Metall Aufruf zum Aktionstag hieß es: »Unsere Forderungen: Die Arbeitgeber müssen sich zu unseren Standorten bekennen. Schluss mit Arbeitsplatzabbau, Standortschließungen und Verlagerungen!« Das sind Forderungen, für die es sich zu kämpfen lohnt!

Besonders auch in Köln ist Kampf und Solidarität von unten wichtig. Die Ford-Werke GmbH will von den rund 11.500 Beschäftigten in Köln rund ein Viertel, etwa 2.900 Kolleginnen und Kollegen, entlassen. Das, obwohl es noch einen fest vereinbarten Kündigungsschutz bis 2032 gibt. Doch der Druck auf die Belegschaft erhöht sich durch den Entschluss des US-amerikanischen Mutterkonzerns, den finanziellen Schutzschirm zu beenden.

Jörg, ein Metaller bei Ford sprach mit uns: »Durch die Beendigung des Schutzschirm ist plötzlich in den nächsten Jahren sogar die Insolvenz der gesamten GmbH inklusive der Beschäftigten in Saarlouis möglich.«

Arbeitsplätze und sogar ganzer Standort Ford bedroht!

Aufgebrachte Stimmung herrschte bereits bei der Betriebsversammlung am 11. März. Einen Tag vorher war die Aufkündigung der Patronatserklärung, besagter Beschäftigungsschutzschirm, von der Kapitalseite aufgekündigt worden. Dadurch stieg der Druck, dem geplanten Stellenabbau zuzustimmen. 

Jörg: »Der Druck wurde dadurch extrem erhöht. Man kann die Stimmung nicht anders beschreiben als Kacke. Aber wir sind schon in den Planungen [einer Antwort der Belegschaft]. Wir werden etwas machen und kämpfen, da wo es weh tun wird.«

Ein Kampf um jeden Arbeitsplatz in der Industrie und speziell bei Ford wird nötig sein, um Massenentlassungen und Arbeitslosigkeit von tausenden Menschen zu verhindern – in Köln und anderswo.


Bilder vor Ort: Köln

Hannover

Stuttgart

Frankfurt


Titelbild: Svu Köln