Rechte Angriffe nicht unbeantwortet lassen

Bericht vom Protest gegen den AfD-Bürgerdialog in Treptow-Köpenick am 14. Oktober 2024 nach rechten Angriffen. Von Svu Berlin

Im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick sind Svu-Genoss:innen schon länger in antifaschistischen Bündnissen aktiv. Am 07. Oktober traf sich zum ersten Mal eine von uns mit initiierte neue Gruppe, die offen für alle ist, die sich gegen Rassismus und die AfD engagieren wollen.

Nachdem es am selben Abend und dem darauffolgenden Tag jeweils rechte Angriffe auf linke bzw. queere Menschen gab, planten wir kurzfristig eine kleine Solidaritätskundgebung für den 14. Oktober, um ein symbolischen Zeichen gegen den politischen und gesellschaftlichen Rechtsruck zu setzen, der solche Angriffe überhaupt erst ermöglicht.

Die direkte Konfrontation schwächt den Aufbau

Nachdem wir erfuhren, dass die AfD im Ortsteil Altglienicke einen Bürgerdialog am selben Tag plant, verschoben wir kurzfristig unseren Kundgebungsort vor die Nazi-Veranstaltung.

Trotz der kurzen Vorbereitungs- und Mobilisierungszeit konnten wir knapp über 20 Menschen für die direkte Konfrontation der AfD mobilisieren. Wir verteilten Flyer und Sticker von Aufstehen gegen Rassismus und machten unseren Unmut über die rechte Propaganda-Veranstaltung mit Schildern und Bannern deutlich. Gerade die Sticker kamen bei den Kindern aus dem angrenzenden Wohnviertel sehr gut an.

Breite Bündnisse als Aktionseinheit gegen Nazis

Insgesamt vier weitere antifaschistische und antirassistische Initiativen aus dem Bezirk konnten wir für Redebeiträge einbinden und uns mit ihnen für weitere Aktionen vernetzen.

Wir werden weiter auf breite Bündnisarbeit und die direkte Konfrontation der Nazis fokussieren. So können wir das weiche Umfeld aus losen Sympathisant:innen vom harten Kern der ausgebildeten AfD-Nazi-Kader trennen und sie insgesamt isolieren.

Der bürgerliche Rassismus legitimiert die AfD erst

Wir kamen auch mit einigen Passant:innen und Anwohner:innen ins Gespräch, die sich entweder gleich über die AfD-Veranstaltung empörten oder Gesprächsbedarf hatten. Wichtig in vielen Redebeiträgen und unseren Diskussionen war zu betonen, dass wir den Rassismus der sogenannten Mitte im Kampf gegen die AfD ebenso wenig ausklammern dürfen wie die Kürzungs- und Aufrüstungspolitik der Ampel-Regierung.

Nur so haben wir die Chance, eine antifaschistische Massenbewegung aufzubauen!


Titelbild: Svu